Das Weingut Le Mortelle befindet sich im Herzen der Maremma, in der Nähe der Stadt Castiglione delle Pescaia in der Provinz Grosseto. Es war einst Teil eines viel größeren Anwesens namens La Badiola und wichtig genug, um auf den Landkarten des Großherzogs Leopold II. der Toskana im 19. Jahrhundert verzeichnet zu werden. Die Herrscher zu Habsburg Lothringen des Großherzogtums der Toskana haben das moorige Sumpfland trockengelegt, es erschlossen und mit der landwirtschaftlichen Nutzung begonnen. Die Antinori Familie war schon immer auch in dieser Region ansässig, schon im Jahr 1863 wurden in einer Bestandsaufnahme des Familienvermögens der Grafen Antinori neben dem Besitz des Berges »Poggio Franco« und anderen Grundstücken die Weinberge mit dem höchsten Potenzial, wie »La Badiola«, erwähnt.
Die Familie Antinori hat sich dann 1999 zum Bau eines neuen Weinkellers entschlossen und zugleich die umliegenden Weinberge rekultiviert und perfektioniert mit der festen Überzeugung, dass dieses Gebiet, das sich langsam als toskanisches »primus inter pares« herausstellt, großes Potenzial für Weine mit herausragender Qualität birgt. Die in dieser Region wachsenden Rebsorten können gerade hier, und in Italien auf Grund des Terroirs und des Klimas wohl nur in der Maremma ihre besonderen Eigenschaften entfalten. Weltklasse Cabernet gibt es in Italien bis auf ganz wenige Ausnahmen nur in der Maremma. Der Name »Mortelle« bedeutet »wilde Myrte«, ein duftender Strauch, der in der Küstenregion der Maremma wächst und zum Symbol des Anwesens gewählt wurde. Das Weingut umfasst 270 Hektar, davon sind 170 Hektar Weinberge. Die hier produzierten Weine spiegeln genau die Landschaft wider: Kraftvoll und gleichzeitig elegant.
Die Weinkellerei Le Mortelle, die zum großen Teil unterirdisch angelegt ist, wurde so designt, dass sie sich in die umgebende Landschaft einfügt und so wenig wie möglich auffällt. Tatsächlich scheint sie aus einem kleinen Hügel hervorzutreten. Unauffällig und nur sichtbar durch den bescheidenen Eingangsbereich offenbart die Kellerei im Inneren eindrucksvolle Felsen, viele Glaselemente und Holz. Sie wurde so konzipiert, dass die Trauben ohne pumpen von der Anlieferung durch jede Produktionsphase der Weinherstellung begleitet werden können: Gärung, Reifung und Abfüllung, die von Besuchern in einer vertikalen Reise über verschiedene Stockwerke besichtigt werden können. Die zylindrische und unterirdische Struktur des Kellers spielt sich auf drei Ebenen ab und umfasst alle Phasen der Weinherstellung von der Anlieferung der Trauben bis zur Vinifikation und der anschließenden Lagerung sowie Reifung in Fässern im unterirdischen Fasskeller.
Die Weintanks haben die Form von umgedrehten Kegeln, um den Weinherstellungsprozess zu unterstützen. Auch der Raum, in dem die Fässer für den Reifeprozess gelagert werden, folgt dem Konzept der Nachhaltigkeit: Der Felsuntergrund bewahrt die natürliche Temperatur und Feuchtigkeit, so dass für die Regulierung keine Energie genutzt werden muss. Auf den 170 Hektar werden hauptsächlich Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und auch etwas Carménère angebaut. Vor kurzem wurden weiße Reben wie Vermentino, Ansonica und Viognier gepflanzt. Die Ländereien schmiegen sich in das Zentrum eines kleinen natürlichen Amphitheaters, das sich hinter dem Anwesen vom Norden bis in den Süden mit Blick auf das Meer erstreckt und die Witterungsverhältnisse etwas mildert.
Das Terroir ist sandig und lehmhaltig, und enthält Kalkstein, Ton und Kiesel. Die Bodenbeschaffenheiten tendieren dazu, sich leicht aufzuheizen, was dem Wachstumszyklus sehr zugutekommt. In diesem speziellen Kontext können Rebsorten wie Cabernet und Carménère (jeweils spät bzw. sehr spät reifend) ihre volle Reife erreichen und somit das vollkommene Geschmackspotential entfalten. Das Klima hier ist typisch für die tyrrhenische Küste, heiß und trocken mit einer Meeresbrise, welche die kalten Wintertemperaturen abmildert und die heißen Sommertage durch gemäßigten Niederschlag abkühlt. Die Feuchtigkeit des Le Mortelle-Sees und des nahen Diaccia Botrona-Naturschutzgebietes hilft dabei, dieses von Trockenheit und Dürreperioden gezeichnete Gebiet, in dem Enten, Blesshühner und viele verschiedene Vogelarten zu Hause sind, thermisch zu regulieren.